Als Ergänzung zum Vortrag über den Biotopverbund und zur Ausstellung in der Gemeindebücherei fanden am 25. und 26. Januar zwei Exkursionen im Gemeindegebiet statt. Unter der fachkundigen Führung von Dr. Priska Krumscheid-Plankert und Günter Vollmer wurden in jeweils 2 1/2 Stunden die Möglichkeiten für Elemente des Biotopverbunds in der Praxis gezeigt und beurteilt.
Seefelden und Birnau
Am Samstag ging es auf einer großen Runde über das Naturschutzgebiet Seefelder Aachmündung, dann Richtung Maurach und entlang der Bahnlinie bis zum Oberhof hinter der Birnau. Zurück führte der Weg unterhalb der B31 nördlich der Weinanbauflächen entlang wieder bis zum Ausgangspunkt.
Das Wetter war grandios, Frühling mitten im Winter, beste Bergsicht und – was nur ganz selten zu sehen ist – ein spiegelglatter Bodensee. Beim Spaziergang wurden die Schutzgebiete erläutert, Möglichkeiten für Elemente des Biotopverbunds aufgezeigt und viele Themen lebhaft diskutiert.
Auch die Chancen wurden angesprochen, die sich durch die aktuell stattfindende Rodung der markgräflichen Weinstöcke auf Uhldinger Gemarkung ergeben. Künftig sollen in regenerativ-biologischer Landwirtschaft Ackerfrüchte angebaut und die Felder mit Hecken, Bäumen und Biotopen ergänzt werden. Gemäß Pressemitteilung des Hauses Baden wird die Beweidung von Zwischenfrüchten und Kleegras durch Schafe Teil des Konzepts sein. Diese Art der Landwirtschaft erzeugt nicht nur gesunde Lebensmittel, sondern stärkt auch die Biodiversität, verbessert die Wasserspeicherung im Boden und den Humusaufbau als Beitrag zur CO2-Reduktion.
Seefelder Aach und Hallendorf
Am Sonntag führte der Weg von den Biotopen im Ganswinkel (mit Streuwiese und Seefelder Aach Altarm-Rudimenten im Bereich der Schrebergärten) weiter entlang des Aachdamms bis halb nach Schiggendorf. Aus der Ferne konnte man die Anmutung einer wilden Weide mit fast 20 schottischen Hochlandrindern eines Landwirts aus Schiggendorf und das Biotop Binzenbach sehen. Mögliche Vernetzungskorridore zwischen den Biotopen wurden gezeigt und über die Planungen zum Biotopverbund berichtet. In diesem Bereich hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 28.01. als Ausgleichsmaßnahme für das Gewerbegebiet die Renaturierung des Riedbachs beschlossen (siehe auch Südkurier vom 1.2.25).
Entlang der Aach wurde dann der Biber zum Thema: Biberrutschen, Fraßspuren an Bäumen und im Maisfeld und schließlich die große Biberburg konnten bestaunt werden. Zurück ging es mit einem Schlenker über Hallendorf bis in Richtung Gewerbegebiet Mühlhofen.
Die zahlreichen Teilnehmer an beiden Veranstaltungen haben nach den Exkursionen ein Bild, wie ein Biotopverbund aussehen könnte. Jetzt gilt es abzuwarten, was uns die Planungen anbieten werden. Alle waren sich einig, es waren rundum gelungene Nachmittage!
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Fotos: Dr. Krumscheid-Plankert, Vollmer, Winter
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