
Lange haben wir darauf gewartet – jetzt liegt sie endlich vor: Die CO2-Bilanz der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen. Zur Vorstellung des Ergebnisses lud der Arbeitskreis für Energie und Umwelt der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen in Abstimmung mit Bürgermeister Männle in die Alte Fabrik ein. Als Referent konnte Michael Maucher, Prokurist der Energieagentur Oberschwaben gewonnen werden, ein ausgewiesener Energieexperte der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen, da er schon die Arbeiten für das Nahwärmenetz HTU/Hallenbad begleitet hatte. Die Energieagentur hat die CO2-Bilanz im Auftrag der Gemeinde erarbeitet.
Verkehr, Wirtschaft und Privathaushalte liegen gleichauf
Michael Maucher erläuterte zunächst kurz die Methodik der CO2-Bilanzierung nach dem landesweit einheitlichen BICO2BW-Standard. Der Gesamt-CO2-Ausstoß der Gemeinde liegt danach mit knapp 49 t/Jahr knapp unter dem Wert für 2010, dem Zeitpunkt der letzten Messung. Dabei darf nicht vergessen werden, dass 2021 durch die Corona-Pandemie einige Besonderheiten aufwies.
Der CO2-Ausstoß verteilt sich relativ gleichmäßig auf die Sektoren Wirtschaft, Private Haushalte und Verkehr sowie einem minimalen Anteil für die kommunalen Liegenschaften. Die Verkehrsdaten gehen in die Berechnung vorwiegend über statistische Daten des Statistischen Landesamtes ein. Rechnet man aus diesen Daten den Einfluss der B31 heraus, so sinkt der Verkehrsanteil deutlich von 32,4% auf 9,5%.
Eine weitere Besonderheit der Gemeinde stellt die HTU dar, die mit ihrem Energie-intensiven Verarbeitungsprozess etwa 25% des Erdgasverbrauchs und 40% des Stromverbrauchs auf sich vereint.
Zum Schluss seiner Ausführungen erläuterte Michael Maucher Minderungspotentiale und erste Maßnahmenempfehlungen für die Senkung des CO2-Ausstoßes.
Wärmeerzeugung der Privathaushalte und PV-Erzeugung sind die größten Herausforderungen
Anschließend nahm Klaus Winter vom Arbeitskreis Energie und Umwelt eine Einordnung der Ergebnisse vor. In einem kurzen Sachstand berichtete er, was sich seit November letzten Jahres alles getan hat. So ist z.B. die Stelle eines Klimaschutzmanagers inzwischen ausgeschrieben und die Kommunale Wärmeplanung befindet sich im Beauftragungsverfahren.
Er wies darauf hin, dass die vorliegende CO2-Bilanz die Herausforderungen für die Kommune sehr deutlich zeige. Der Großteil des Wärmeverbrauchs wird von den Privathaushalten verursacht und diese Wärme wird überwiegend nicht regenerativ erzeugt. Hier liegt ein großes CO2-Einsparpotential, das durch Dämmmaßnahmen und Austausch alter Heizungsanlagen gehoben werden kann.
Erfreulich ist, dass die Gemeinde inzwischen fast 8.000 MWh/Jahr regenerativen Strom mit PV-Anlagen erzeugt, im Verhältnis zum Gesamtstromverbrauch von etwa 35.000 MWh/Jahr sind das aber noch weniger als 25%. Ein weiteres großes Potentiale, das leicht gehoben werden kann, da es noch sehr viele Privathausdächer, kommunalen Liegenschaften, Parkplätze und Gewerbebauten gibt.

Foto: Michael Maucher (links) bekommt von Berthold Schuster vom Arbeitskreis für Energie und Umwelt als Dankeschön ein kleines Präsent überreicht.
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Jeder kann einen Beitrag leisten
Der Abend in der Alten Fabrik klang mit einer sehr anregenden Diskussion aus, die zahlreiche zusätzlichen Fakten brachte und die Erkenntnis, dass jeder Einzelne mit seinem Handeln einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten kann.
Ausblick: Nächste Veranstaltung beschäftigt sich mit der Seewärme
Der Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Uhldingen-Mühlhofen I nachhaltig & klimaneutral“ statt, zu der jeweils am 1. Dienstag eines Monats in die Alte Fabrik in Mühlhofen eingeladen wird. Die nächste Veranstaltung beschäftigt sich mit dem Potential der Seewärme und findet am Dienstag, dem 04.11.25 statt (Einladung folgt).
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Die komplette CO2-Bilanz von Uhldingen-Mühlhofen
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