Uhldingen-Mühlhofen, 01.10.2024
In Zeiten steigender Strompreise hat sicherlich jeder schon die Erfahrung mit dem Stromtarifdschungel gemacht. Jetzt kommt noch ein weiterer Tarif hinzu, der „Dynamische Stromtarif“. Ursprünglich von innovativen Start-ups auf den Markt gebracht, muss ab 2025 jeder Stromversorger einen flexiblen Stromtarif anbieten.
Deshalb griff der Arbeitskreis das Thema in seiner Veranstaltungsreihe auf. Der Referent des Abends war Klaus Winter, Diplom Ingenieur der Elektrotechnik und Mitglied des Arbeitskreises.
Der Strommarkt ist im Wandel
Während früher die Stromerzeugung durch Großkraftwerke erfolgte, ist sie heute geprägt von Photovoltaik und Wind. Aufgrund der Wetterabhängigkeit führt dies zu stark schwankendem Stromangebot und dementsprechend schwankenden Strompreisen an der Strombörse. Damit die Stromkunden davon profitieren können, wurden die dynamischen Strompreistarife entwickelt, die der Gesetzgeber ab 2025 von allen Stromanbietern verlangt.
Die dynamischen Strompreise schaffen einen finanziellen Anreiz, den (erneuerbaren) Strom dann zu verbrauchen, wenn er im Überfluss vorhanden ist und der Strompreis dabei sogar negativ werden kann. Neben den günstigen Stromkosten führt dies zur besseren Stabilisierung und Entlastung unserer Stromnetze.
Die technischen Voraussetzungen
Die Dynamischen Stromtarife basieren auf den stundengenauen Börsenstrompreisen, weshalb die Stromversorger die aktuellen Stromverbräuche zur Abrechnung benötigen. Mit einem intelligenten Zähler (Smart Meter) erfolgt die stündlich Verbrauchsdatenübermittlung an den Stromversorger automatisch. Manche Stromanbieter bieten Kunden ohne Smart Meter einen über den Monat gemittelten Börsenstrompreis zur Verbrauchsverrechnung an.Grundsätzlich lassen sich dynamische Stromtarife auch in Mehrfamilienhäusern (ETWs, Mietwohnungen) mit und ohne PV-Anlage oder Batteriespeicher nutzen.
Persönliche Erfahrungen
Im letzten Teil seines Vortrags berichtete Klaus Winter von seinen persönlichen Erfahrungen mit dem dynamischen Stromtarif. Er lobte dabei besonders die problemlose Installation der Technik, die gewonnene Transparenz im Verbrauchsverhalten und die Einsparungen. Er unterstrich dabei, dass alle Verbraucher auch ohne einen dynamischen Stromtarif einen Beitrag zur Entlastung der Stromnetze leisten können, wenn sie ihren Verbrauch in den Spitzenzeiten zwischen 06:00 und 08:00 und 18:00-21:00 Uhr möglichst reduzieren, indem sie z.B. das Laden ihres e-Autos auf andere Zeiten verschieben.
Den Vortrag können Sie hier herunterladen
Ausblick: Nächsten Monat berichtet Bürgermeister Männle
Der Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Uhldingen-Mühlhofen I nachhaltig & klimaneutral“ statt; jeweils am 1. Dienstag eines Monats in der Alten Fabrik in Mühlhofen. In der nächsten Veranstaltung am 05.11.2024 berichtet Bürgermeister Männle über den Stand der Maßnahmen gegen den Klimawandel in der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen.
Hallo. Vielen Dank für den sehr guten Vortrag und für die Mühe, die sich Herr Winter gemacht hat. Ich hatte ja einen derartigen Vortrag bzw. die Analyse vorgeschlagen. Ich hatte aber leider am Vortragsabend eine Besprechung bei der Überlinger Zero Gruppe und konnte nicht teilnehmen. Ich habe jetzt aber den download angeschaut.
Ich selbst bin mit der Sonnen Coud mit 10 kWp PV und 5,5 kWh Speicher autark, weil ich von Sonnen 2700 kWh Guthaben vom Sommer im Winter verbraten kann.
Ich komme zu den nächsten Vorträgen!
Vielen Dank an die Gruppe,
O. Jakob
Hallo,
ich habe noch eine kleine Ergänzung.
Ein dynamischer Stromtarif und ein (über) großer Speicher, kann Sinn machen und wurde in dem Vortrag noch nicht thematisiert. Die Akkuspeicher werden immer preiswerter und wenn die E- Autos mehr Zuspruch finden und die Nutzung des E- Auto Akkus als Speicher (vehicle to grid) möglich wird, ist diese Lösung gut.