
In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause befasste sich der Gemeinderat in 4 Tagesordnungspunkten wieder ausführlich mit dem Thema Klimaschutz.
CO2-Bilanz von Uhldingen-Mühlhofen liegt vor
Zunächst trug Herr Göppel, Geschäftsführer der Energieagentur Oberschwaben, das Ergebnis der CO2-Bilanz vor. Die Bilanz wurde mit dem CO2-Bilanzierungstool des Landes Baden-Württemberg (BICO2 BW) erstellt und zeigt den Energiebedarf nach Energieträgern (Gas, Öl, Strom, etc.) sowie die CO2-Emissionen der unterschiedlichen Sektoren (Private Haushalte, Verkehr, Wirtschaft und kommunale Liegenschaften).
Das Ergebnis zeigt, dass der CO2-Ausstoß insgesamt in den letzten 10 Jahren trotz steigender Einwohnerzahl leicht zurückgegangen ist. Wir sind also auf dem richtigen Weg. Allerdings wird die aktuelle Reduktionsgeschwindigkeit bei weitem nicht ausreichen, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.

Nach wie vor stammen etwa 84% der verbrauchten Energie von fossilen Energieträgern. Wirtschaft (33,7%) und Verkehr (32,4%) erzeugen die meisten CO2-Emissionen, dicht gefolgt von den privaten Hauhalten mit 31,4%. Wir müssen also alle noch etwas tun. Zum Abschluss seiner Präsentation zeigte Herr Göppel dazu erste Minderungspotentiale und Maßnahmenempfehlungen auf.
Eine ausführliche Vorstellung der CO2-Bilanz durch Herrn Göppel ist im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises am 07.10. in der Alten Fabrik geplant.
Der Vortrag von Herrn Göppel kann hier heruntergeladen werden.
Klimakoordination des Bodenseekreises
Danach stellte Alexander Hirylovich die Klimakoordination des Landkreises vor, die ihre Tätigkeit am 01. April 2025 aufgenommen hat. Ziel der Klimaschutzkoordination ist es, die Kommunen dazu zu motivieren, konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen, vorhandene Förder- und Beratungsangebote zu nutzen und sie bei der Entwicklung eigener Klimaschutzstrategien zu begleiten.
Uhldingen-Mühlhofen wird Zukunftskommune
Im Anschluss übernahm wieder Herr Göppel, der das von der Energieagentur Oberschwaben entwickelte Konzept der Zukunftskommune erläuterte, einem praxistauglichen, wirksamen und unkomplizierten Modell zur Umsetzung und zum Monitoring kommunaler Klimaziele – insbesondere im Hinblick auf die Förderfähigkeit. Das Modell basiert auf gesetzlichen Anforderungen sowie praxisorientierten Energie-, Klimaschutz- und Quartierskonzepten und zielt auf messbare Energieeffizienz, jährliche Kosteneinsparungen und langfristige Energieautarkie ab.
Interessierte Kommunen können für einen vergleichsweise geringen Betrag zunächst für 3 Jahre an dem Programm teilnehmen und erhalten entsprechende Unterstützungsleistungen.
Weitere Details dazu können dem Vortrag von Herrn Göppel entnommen werden, der hier heruntergeladen werden kann.
Der Gemeinderat stimmte der Teilnahme der Gemeinde am vorgestellten Konzept einstimmig zu.
Die Teilnahme am Programm wird die Gemeinde bei der Erreichung des gesteckten Klimaziels unterstützen, kann aber nicht die Einstellung eines Klimaschutzmanagers ersetzen, der sich neben der Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes auch mit der Identifizierung von Maßnahmen zur Klimafolgeanpassung befassen muss. Die Gemeinde wartet hier nach Abgabe des Förderantrags, der inzwischen aufgrund gestiegener Personalkosten bereits mehrmals aktualisiert werden musste, weiter auf die Zusage der Fördermittel.
Der Ausbau der PV-Anlagen auf Gemeindegebäuden geht weiter
Mit dem Kinderhaus Sonnenschein und dem Hallenbad plant die Verwaltung die Installation weitere Photovoltaikanlagen auf und an Gemeindegebäuden im laufenden Jahr 2025.
Auf dem Dach des Kinderhauses Sonnenschein soll die bestehende Anlage durch weitere Module und einen Speicher erweitert werden.
Beim Hallenbad Mühlhofen ist für das Jahr 2025 eine Fassadensanierung erforderlich. Es soll nun auf die eigentlich vorgesehene, konventionelle Lösung verzichtet werden und stattdessen eine PV-Anlage mit Speichermöglichkeit an der Fassade angebracht werden.
Der Gemeinderat stimmte der Planung der Verwaltung zu, sodass jetzt mit der Umsetzung begonnen werden kann.
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