Samenfestes Saatgut stammt häufig aus traditionellen oder regional angepassten Sorten, die sich über Generationen hinweg an lokale Boden- und Klimabedingungen angepasst haben. Dadurch sind sie oft robuster und widerstandsfähiger gegenüber Umweltveränderungen. Dies macht sie zu einer wertvollen Grundlage für nachhaltige Anbaumethoden, die ohne chemische Zusätze auskommen.
Dagegen sind normalerweise im Handel erhältliche Hybrid-Sorten für die einmalige Aussaat gedacht, sollen möglichst gleichzeitig geerntet werden und gleichmäßig aussehen. Hybrid-Pflanzen spalten aber ihr Erbgut bei der Wiederverwendung der gebildeten Samen auf und es kommen in der nächsten Generation ganz andere Ergebnisse heraus als das, was man ursprünglich gekauft hatte.
Die „Ausleihe“ hat begonnen – machen Sie mit!
In der Gemeindebücherei wird ab sofort eine Auswahl an samenfestem Gemüse-Saatgut zur „Ausleihe“ angeboten. Dabei wurde auf einjährige und leicht zu vermehrende Sorten gesetzt: Bohnen, Erbsen, Tomaten und Salate. Es entstehen keine Kosten, man muss sich auch nicht namentlich anmelden. Sie säen einfach das Saatgut im Garten oder auf dem Balkon aus, ernten und bringen aber einen Teil der Pflanzen zum Blühen und Fruchten.
Das so gewonnene Saatgut wird in der Bücherei abgegeben und kann im nächsten Jahr wieder ausgeliehen, ausgesät oder mit anderen getauscht werden.
Der Vortrag von Patrick Kaiser war sehr interessant. Sein Einsatz für die Vermehrung samenfester regionaler Sorten ist neben den Samenbörsen ein weiterer Baustein zur biologischen Vielfalt.
Der Link am Ende ermöglicht es, den gesamten Vortrag noch einmal in Ruhe zu sehen.
Und dann auf in die Praxis – viel Spaß beim Säen und Ernten. Bohnen, Erbsen, Salat und Tomatensamen warten in der Gemeindebibliothek.